Die von Margret Drees feinsinnig und einfühlsam erzählten Geschichten sind mitten aus dem Leben gegriffen und spiegeln Hoffnung, Zuversicht, Liebe und Dankbarkeit wider. Dankbarkeit begegnet uns auch in den Blumenpsalmen. Hier lässt die Autorin einundzwanzig Blumen in Gebeten beziehungsweise Psalmen in direkten Kontakt zu Gott treten, lässt sie mit wenigen Worten aus ihrem Leben erzählen, und selbst wenn dieses trostlos erscheint, entdecken sie Schönes und Lebenswertes und können dafür danken.
Schon längere Zeit plante der Autor Frithjof Fratzer einen Erzählband herauszugeben, denn er verfügt über einen reichhaltigen Fundus an Kurzgeschichten. Und so entstand ein Buch, das thematisch vielfältig ist, und eher eine Synthese aus spannenden, tiefgründigen Erzählungen, humorvollen Kurzgeschichten und ausgewählten Gedichten darstellt. Frithjof Fratzer, Jahrgang 1934, erinnert sich an manche Begebenheit, die trotz aller Entbehrungen und Tragik manchmal auch etwas Komisches hatte und es gelingt ihm, mit gewissem Augenzwinkern dies herauszustellen. Zu den eindruckvollsten Erzählungen der Sammlung gehört sicherlich die Begegnung mit dem jetzigen Papst oder wie sein Großvater ihn durch einen glücklichen Umstand vor dem sicheren Bombentod bewahrte. Auch wenn der Autor selten in der Ich-Form schreibt, entgeht dem aufmerksamen Leser nicht, dass er hier Episoden seines Lebens mit einfließen lässt und seine Empfindungen wie ein aufgeblättertes Buch offenbart.
Wer kennt sie nicht? Die alten Rheinsagen wie die Loreley, die Fischer ins Verderben stürzt oder die sieben Jungfrauen, die ihre Verehrer an der Nase herumführen, schließlich vor deren Rache fliehen und im Rhein zu Felsen erstarren. Die klassischen Sagen-Motive wie Eifersucht, verschmähte Liebe, Neid, Habgier, Rachsucht und Verrat sind zeitlos. Margret Drees setzt zwölf bekannte Rhein-Sagen in eine moderne Szenerie. Die alte Sage dient als Gerüst und stellt den Kontext her: Ob es nun die Selbsthilfegruppe ist, die Opfer eines Heiratsschwindlers wurde („Mäuseturm“); eine Trauung in Ritterrüstung, die beinahe missglückt wäre („Der falsche Brautwerber“); sieben Nonnen, die ein Verwöhn-Wochenende in einem Burg-Hotel gewonnen haben und sich einer Herrenrunde erwehren müssen („Die sieben Jungfrauen“) oder wie einem untreuen Ehemann die Liebe zu Oldtimern zum Verhängnis werden kann („Die Gründung des Klosters Marienburg“). Das Übertragen der alten Sagen in die heutige Zeit lässt sie in einem neuen Blickwinkel erscheinen.
Nach der Vorstellung des Dichters macht Heinrich Heine im Herbst 1844 mit der Postkutsche von Paris über Hamburg kommend einen Abstecher ins „Tal der Loreley“, steigt im „Propfenzieher“ in Oberwesel ab, und reist samt Wirtstöchterlein Gabriele weiter nach Mainz. Reisebegleiter ist Heinrich Hoffmann von Fallersleben, mit dem er, während sie in die malerische Landschaft des Mittelrheins eintauchen, philosophiert und diskutiert.