In einer kleinen, idyllisch im Hochwald bei Idar-Oberstein gelegenen Feriensiedlung treffen sechs Menschen aufeinander. Ihre ungewöhnlichen Urlaubspläne rücken durch einen tödlichen Schuss im Angesicht der Wildenburg zunächst in den Hintergrund. Das Motiv des Mordes: Hass auf Andersdenkende. Unvermutet dringt die Spaltung der Gesellschaft in der Corona-Zeit bis zu den Ferienhäusern vor. Teils lebensbedrohliche Anfeindungen lassen die sechs Feriengäste nicht zur Ruhe kommen. Valentina, die der Wildenburg ein Auge angedichtet hat, stellt am Ende dieses Urlaubs fest: Das Auge hat im Laufe der Jahrhunderte Gutes und Böses gesehen, Krieg und Frieden. Und jetzt gefährlichen Fanatismus. Aber auch Freundschaft, die Gegensätze akzeptiert und auf der Habenseite des Lebens steht.
Roman aus dem Hunsrück der Nachkriegszeit
Ihre kleine Landwirtschaft wirft schon lange keinen Ertrag mehr ab. Gertrud möchte sie aufgeben. Als sie vom Unkrautjäten kommt, begegnet ihr Erwin Moosmann, Inhaber der ortsansässigen Strickerei, der händeringend jemand für den Vertrieb sucht. Gertrud kommt das Stellenangebot wie gerufen. Schließlich kann sie ihren Mann Robert überzeugen, der bisher immer entschieden dagegen war, dass sie arbeiten geht. Beim Strickwarenhersteller brummt das Geschäft. Die Firma macht ihren Hauptumsatz mit mobilen Händlern. Gertrud ist durch ihre charmante und einfühlsame Art beim Personal und den Kunden beliebt, und schon bald nicht mehr aus der Firma wegzudenken. Eines Tages lädt sie ihr Chef unverhofft zum Frühstück ein, was zur damaligen Zeit ungewöhnlich ist. Was hat er vor? Richard Kapp nimmt den Leser mit in die Zeit des Wiederaufbaus und des Aufbruchs nach dem Krieg, als es auch auf dem Hunsrück nur aufwärts ging und allmählich Wohlstand einzog. Jedoch erste Krisen zeichnen sich ab, Moosmanns Händler geben nach und nach auf und plötzlich sind warme Stricksachen nicht mehr gefragt.
Karl Grünewald hat eine gut bezahlte Stelle als Berufsjäger im Revier des Industriellen Klaus Menge. Seine Liebe gilt Inge, der Tochter eines Sägewerkbesitzers. Seinem Schwiegervater ist Karl nicht gut genug. Der möchte, dass seine Tochter den Sohn des reichen Steinbruchbesitzers Schmitz heiratet. Nichtsdestotrotz schmieden Karl und Inge weiterhin Pläne für eine gemeinsame Zukunft. Diese werden jäh durchkreuzt, als Karl durch den feigen Anschlag seines Rivalen Hermann Schmitz einen Fuß verliert. Inge hält es zu Hause nicht mehr aus und flüchtet nach Karlsruhe zu einer Verwandten. Wird auch Karl seine geliebte Hunsrück-Heimat verlassen? Richard Kapp schildert in diesem Roman eindrucksvoll ein Stück Hunsrück-Geschichte während Nazi-Herrschaft und Besatzung und gibt dem Leser Einblicke in die Welt der Jagd.
Mitte der fünfziger Jahre auf dem Hunsrück. Der „Hirsch“ ist in die Jahre gekommen, er bedarf einer dringenden Sanierung. Gastwirt Adam, dessen Haupterwerbszweig der Holzhandel ist, sieht bei einem Kunden wie gut dessen Hotel mit Sommerfrischlern aus dem Ruhrgebiet floriert. Das könnte er sich auch für den „Hirsch“ vorstellen. Adam kann seine Frau Betty und Tochter Brigitte nach anfänglicher Skepsis überzeugen. Nach etwa einem Jahr Bauzeit öffnet das neue Hotel „Hirsch“ seine Pforten. Vor allem Städter aus dem Rhein-Main-Gebiet schätzen das gastliche Haus im erholsamen Hunsrück, auch seiner guten Küche wegen. Doch schon bald ziehen erste Wolken am Himmel auf. Was hat der Hunsrück außer guter Luft und schöner Landschaft zu bieten? Bella Italia lockt mittlerweile immer mehr Deutsche an seine sonnigen Strände. Tochter Brigitte plagt derweil die Sorge, dass ihr Freund Manfred an den Kochherd der elterlichen Gastwirtschaft zurückkehren möchte. Richard Kapp hat einen weiteren Roman, der in der Nachkriegszeit auf dem Hunsrück spielt, geschrieben. Wieder schildert er eindringlich die Situation auf dem Land, in das allmählich Wohlstand einkehrt und Frauen langsam ihren Platz in der Arbeitswelt finden. Aber schon bald zeichnen sich erste Krisen ab, die auch Menschen zu jener Zeit herausforderten und vor Existenzfragen stellten.
Rudolf liegt im Dauerstreit mit seinem Vater Felix. Durch den Wegfall der Pferdegespanne, und damit dem Hufbeschlag, sieht er die Dorfschmiede in der herkömmlichen Form gestorben. Er bezeichnet Felix als rückständig, da der sich dem Fortschritt entgegenstellt; während Rudolf seine Zukunft in der maschinellen Landwirtschaft sieht, die den Bauern wesentliche Arbeitserleichterungen bringt. Von seinem Vater kritisch beäugt, beginnt er mit der Herstellung und dem Vertrieb von luftbereiften Ackerwagen. Rudolf steht nun beruflich vor großen Herausforderungen. Auch sein Privatleben treibt ihm Sorgenfalten auf die Stirn, seitdem er seine Liebe zu Gisela, der Nachbarstochter, entdeckt hat. Das Gartenmäuerchen steht symbolisch für das über zwei Jahrzehnte dauernde Zerwürfnis zwischen ihren beiden Elternpaaren.
Ernteausfälle, unsichere politische Verhältnisse und allgemein ungünstige wirtschaftliche Bedingungen zwingen viele Hunsrücker Familien vor allem Mitte des 19. Jahrhunderts nach Brasilien auszuwandern, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Gute Nachrichten von Brasilien-Auswanderern dringen in das kleine Hunsrückdorf Birkroth. Auch Tres, die Frau des Müllers Johann, spielt schon länger mit dem Gedanken auszuwandern. Sie versucht ihren Mann zu überzeugen, denn mit ihrer Mühle steht es nicht mehr zum Besten, und Johann gerät gegenüber seinem tüchtigen Bruder Jakob immer mehr ins Hintertreffen. Johann ist hin- und hergerissen, er steht vor der schwierigsten Entscheidung seines Lebens. Richard Kapps Roman gibt einen guten Einblick in die Lebensumstände auf dem Hunsrück Mitte des 19. Jahrhunderts.
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